ÜBER DEN GRÖSSTEN GECKO ASIENS – DEN TOKE

Tokeeeh, Tokeh …“ – ein lautes, unerwartetes Geräusch unterbricht das gleichmäßige nächtliche Zirpen der Grillen

Unbarmherzig reißt es mich aus dem wohlverdienten Schlaf. Hatte ich am Tag denn noch nicht genug erlebt?

Im Schein der Taschenlampe lässt sich die Quelle der nächtlichen Ruhestörung ausfindig machen: An der Decke sitzt bzw. klebt eine Art überdimensionierte Eidechse.  Die sich, beobachtet wie sie sich fühlt, sogleich hinter der Deckenlampe versteckt. Kein Grund zur Panik!

Der Tokeh, benannt nach dem Klang seines Lockrufes, ist für den Menschen völlig harmlos und gleichzeitig sogar äußerst nützlich. Er gehört zur Familie der Geckos, Klasse der Reptilien. Sein lateinischer Name ist Gekko Gecko. Der Hauptunterschied zwischen ihm und gewöhnlichen Geckos liegt an seiner Größe, denn er kann bis zu 40 cm lang werden. Der Körper, mit unzähligen orangeroten und blauen Punkten gesprenkelt, besitzt eine wechselnde Farbintensität, die sowohl licht- als auch temperaturabhängig ist.

Die Fähigkeit, sich an senkrechten Wänden oder auch an Decken festzuhalten bzw. festzusaugen verdankt der Tokeh den „Lamellenpolstern“ an seinen vier Füßen. Jeder Fuß ist mit unzähligen Härchen oder auch Häkchen ausgestattet.

Der Lebensraum des Reptils  erstreckt sich über ganz Asien, sehr verbreitet ist er jedoch in Südostasien. Obwohl sein natürliches Umfeld feuchtwarme Regenwälder sind, lebt er heute aber auch in Gebäuden von besiedelten Gegenden, Höhlen oder Felsen. Tagsüber hält der Gecko sich meist versteckt. Nachts wird er aktiv, wobei seine Augen, die um ein vielfaches lichtempfindlicher sind als die menschlichen sind, bei der Beutesuche äußerst hilfreich sind. Wird er selbst angegriffen, so sperrt er sein Maul auf und entblößt seinen schwarzen Rachen, der die Feinde einschüchtert und abschreckt.

Wie alle Geckos ernährt sich der Tokeh hauptsächlich von Insekten wie Moskitos, Heuschrecken oder Schaben; aufgrund seiner Größe kann er jedoch auch ganze Mäuse fressen. Mit seiner Fähigkeit, sich an Wänden und Decken festzuhalten ist er dabei ein geschickter Jäger. Als Fressfeind von Ungeziefer aller Art ist der Tokeh bei vielen auch ein willkommener Hausgast, der bis zu 25 Jahre alt wird.

In Thailand ist das Tierchen allerdings weniger willkommen… – Kindern wird von klein auf vom „bösen“ Tokeh erzählt, der beispielsweise bei schlechtem Benehmen ihre Gedärme frisst. In verschiedenen Geschichten ist der Tokeh auch für finanzielle Notlagen, Krankheiten und allgemein für Pech und Niederlagen verantwortlich.